Nitzsche-Zentrum in Naumburg

Durch den Neubau des Dokumentationszentrums entsteht ein funktionaler und städtebaulicher Organismus, der auch das Gebäude Weingarten 21 als “Durchgang zur Stadt” mit einbezieht. Zentrum der Anlage ist der Nietzsche-Garten, gleichzeitig Zugang und Ort der Reflexion und Besinnung, ein Ort zwischen der Präsentation des Lebensweges und dem Ort der Auseinandersetzung mit dem Werk des Philosophen.
Dokumentationszentrum und Nietzsche-Haus treten in einen Dialog. Die Gebäudegestalt des Neubaus ist Ausdruck des Spannungfeldes Naumburg und dem umstrittenen, eigenwilligen Geist Nietzsches und nur in Naumburg vorstellbar. Die skulpturale, kraftvoll und massive Gebäudeform ist eingebunden und isoliert, maßstäblich und selbstbewußt und erzeugt eine hohe Identifikation. Die massive Ausführung mit innenliegenden Fenstern unterstreicht den monolithischen Charakter. Gleichsam wird das Statische durch dynamische Bewegungen aufgehoben.

Gegenüber dem Nietzsche-Haus, ortsbezogen und eng mit dem Leben Nietzsches verbunden, zeigt sich der Neubau schlicht und ausdrucksstark, zeitlos und unverwechselbar. Beim Betreten verschwinden Zeit und Ort, ausschließlich die Konzentration auf das philosophische Werk Nietzsche steht im Vordergrund. Der Besucher unternimmt eine Reise. Fließende, lineare Ebenen, langsame Bewegungen führen ihn durch das Werk Nietzsche.


Jahr: 2001 - 5.Preis    Status: Wettbewerb